Als euer Oberbürgermeister möchte ich Kiel verbessern – hier veröffentliche ich Stück für Stück meine Themen, die ich als Oberbürgermeister angehen möchte!
Kiel muss als Wirtschaftsstandort attraktiver werden. Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist längst auch in unserer Stadt spürbar – wir müssen gezielt die besten Talente nach Kiel holen bzw. in Kiel halten. Entsprechende Programme in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft KiWi oder bei der IHK möchte ich stärken.
Erfolgreiche Unternehmen wollen wachsen oder sich neu in Kiel ansiedeln. Dafür brauchen wir ausreichend Entwicklungsflächen – diese gilt es gezielt zu erschließen. Projekte wie die Erschließung des MFG-5-Geländes dürfen nicht so lange dauern, wie es in diesem Fall geschehen ist. Gleichzeitig ist eine enge Zusammenarbeit mit der Kieler Umlandregion unerlässlich.
Auch unsere Infrastruktur muss zukunftsfähig weiterentwickelt werden. Dazu gehören ein leistungsfähiger Hafen und ein klares Bekenntnis zum Erhalt unseres Flughafens, so wie es die Kielerinnen und Kieler im Jahr 2018 in einem Bürgerentscheid beschlossen haben.
In den kommenden Jahren eröffnen sich für Kiel große Chancen. Schleswig-Holstein positioniert sich als Land der Energiewende – hier entsteht eine neue grüne Industriestruktur. Kiel kann und sollte als Motor dieser Entwicklung vorangehen. Dazu gehört auch, unsere bestehenden industriellen Stärken – etwa in der Wehrtechnik und der maritimen Wirtschaft – zu nutzen, denn hier werden innovative Produkte hervorgebracht. Starke Unternehmen schaffen sichere Arbeitsplätze und zahlen Steuern – das ist die wichtigste Voraussetzung für eine prosperierende Stadt.
Ich bin einer für:
• Flächenentwicklung. Ich will zügig neue Flächen in Kiel zur Entwicklung von Gewerbe schaffen und setze dabei auch auf die Zusammenarbeit mit Kommunen im Kieler Umland.
• Eine Trendwende beim Fachkräftemangel: Ich bin überzeugt, dass wir eine stärkere internationale Community in Kiel brauchen. Eine internationale Schule macht Kiel attraktiver für ausländische Fachkräfte mit Familie.
• Eine „Woche der Fachkräfte“ als gemeinsame Veranstaltung der Stadt mit der Wirtschaft, um junge Menschen vor dem Einstieg ins Berufsleben gezielt anzusprechen.
• Impulse für das Hotel- und Gaststättengewerbe im Herbst und Winter. Dafür wäre eine überregional bedeutende Messe der Wassersportbranche bestens geeignet. Das möchte ich gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Verbänden anstoßen.
• Olympische Spiele in Kiel. Dadurch bekämen nicht nur Leistungs- und Breitensport einen Schub. Auch Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie würden nach meiner Überzeugung profitieren. Der Ausbau unserer Infrastruktur könnte schneller vorangehen.
Die sozialen Probleme etwa in den Stadtteilen Gaarden und Mettenhof haben sich in den vergangenen Jahren verschärft. Dies wird deutlich am zunehmenden Unsicherheitsgefühl vieler Menschen. Die Polizei berichtet, dass Drogen- und Kriminalitätsprobleme aktuell durch den verstärkten Konsum der Droge „Crack“ zugenommen haben.
Bei der Bekämpfung des Drogenproblems könnte sich Kiel an der schweizerischen Stadt Zürich orientieren. Dort ist unter anderem der Mikrohandel erlaubt worden, was bereits zu einem messbaren Rückgang des Drogenhandels auf offener Straße geführt hat. Es gibt Stimmen innerhalb der Polizei in Deutschland, dass der Zürcher Weg auch in Deutschland versucht werden sollte. Ein solcher Vorstoß wäre nur gemeinsam mit der Landesregierung möglich. Ich bin bereit, diese Diskussion anzustoßen.
Unter dem schlechten Zustand vieler Wohnungen oder Müll, der in großen Mengen auf der Straße liegt, leiden ebenfalls viele Bewohner. Die Stadtverwaltung sollte die Immobilieneigentümer aktiv ansprechen und mehr Aufklärung zur Abfallentsorgung betreiben.
Für ein verbessertes Sicherheitsgefühl der Menschen gibt es in anderen deutschen Städten sogenannte „Frauen-Nacht-Taxis“. In Hannover beispielsweise haben die Stadtverwaltung und die Verkehrsbetriebe dafür ein Konzept entwickelt. So etwas wünsche ich mir auch für Kiel – eventuell als Pilotprojekt für Gaarden und Mettenhof.
Ich bin überzeugt, dass es eine Mischung aus kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen geben muss, um zumindest eine Trendumkehr bei den Problemen zu erreichen. Zu den kurzfristigen Maßnahmen gehören eine stärkere Präsenz von Polizei und KOD, zu den langfristigen gehören Bildung und die bessere soziale Durchmischung der Wohnquartiere.
Ich bin einer für:
• Bildung (durch den Neubau oder die konsequente Sanierung von Schulen)
• Mehr Aufklärung zur Müllvermeidung in der nicht deutsch-sprechenden Bevölkerung
• Die Stärkung der Präventions- und Hilfsmaßnahmen im Drogenmilieu
• Den Anstoß einer Diskussion, ob Kiel sich am „Zürcher Weg“ orientieren kann, um gegen den Drogenhandel auf offener Straße vorzugehen.
• Die Stärkung des Sicherheitsgefühls durch mehr Präsenz von Polizei und KOD
• Die Überprüfung, ob Frauen-Nacht-Taxis eingerichtet und mit dem ÖPNV verbunden werden können.
Als Oberbürgermeister will ich mich für einen modernen ÖPNV ohne Stadtbahn einsetzen. Die Stadtbahn ist für uns als Landeshauptstadt nicht zu finanzieren. Es war ein Fehler, die Straßenbahn in den 80er Jahren abzuschaffen. Ein noch größerer Fehler wäre es, sie neu zu errichten, weil ihr Nutzen-Kosten-Verhältnis zu schlecht ausfällt und ihr Bau zu aufwändig ist.
Deshalb möchte ich unter anderem das „S-Bahn-Kiel“-Konzept aus dem Landesnahverkehrsplan stärker in unsere Überlegungen einbeziehen. Mein Ziel ist, dass der ÖPNV mit Bahn, Bus und Fähren zusammen mit kommerziellen Anbietern ein ganzheitliches Verkehrskonzept bildet. Für alle Kielerinnen und Kieler soll es maximal attraktiv sein, dieses Angebot zu nutzen und das Auto stehen zu lassen. Weniger Autos tun jeder Stadt gut, aber ich setze dabei auf Freiwilligkeit. Es soll weiterhin möglich bleiben, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Wie es funktionieren kann, möchte ich auf einem Mobilitätskongress am 6. September zeigen.
Eine pauschale oder zunehmende Sperrung von Straßen für den motorisierten Individualverkehr lehne ich daher ab. Für größere verkehrslenkende Maßnahmen muss die Stadt ein umfassendes, schlüssiges und transparentes Verkehrskonzept vorlegen. Dabei sind die Anwohnerinnen und Anwohner sowie lokale Gewerbetreibende frühzeitig individuell zu informieren und aktiv in den Planungsprozess einzubeziehen.
Es freut mich, dass sich Kiel in den vergangenen Jahren zu einer fahrradfreundlicheren Stadt entwickelt hat. Von 13 Velorouten wurde bislang aber nur eine zum echten Fahrradschnellweg ausgebaut. Hier gibt es Verbesserungsbedarf. Mein Ziel ist ein verträgliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer – ob sie nun zu Fuß unterwegs oder mit Fahrrad, ÖPNV oder Auto.
Mit dem Ausbau der B404 zur A21 muss eine neue leistungsfähige Verkehrsachse im Kieler Süden entstehen. Der vollständige Ausbau der A21 auch auf Kieler Stadtgebiet ist ein zentraler Baustein zur Verbesserung der regionalen Verkehrsanbindung. Wirtschaftsvertreter erklären einleuchtend, dass die A21 von Unternehmen gebraucht wird. Sie kommt aber allen Kielerinnen und Kielern zugute.
Die Planungsgesellschaft DEGES hat deutlich gemacht, dass nur ein Ausbau zur Autobahn vom Bund bezahlt wird. Sollte die A21 anders ans Kieler Stadtgebiet angeschlossen werden, müsste die Stadt Kiel dafür aufkommen. Auch aus diesem Grund ist die Autobahnlösung vorzuziehen, zumal bei einer Übernahme durch den Bund viel bessere Lärm- und Naturschutzmöglichkeiten bestehen. In etwa zehn Jahren muss zudem das Barkauer Kreuz für geschätzt 100 Millionen Euro saniert werden. Deshalb muss es gelingen, auch diesen Teil der B404 zur Autobahn umzuwidmen.
Ich bin einer für:
An zehn Tagen im Jahr steht das Kieler Kulturleben überregional im Rampenlicht – während der Kieler Woche. Allein das ist schon beachtlich, aber Kiel kann mehr. Ich möchte ein neues Bewusstsein dafür schaffen, was für einen kulturellen Schatz wir in Kiel haben, ausdrücklich über die städtischen Bühnen hinaus. Manchmal habe ich den Eindruck, dass dieses Bewusstsein verloren gegangen ist. Wie sonst lässt sich erklären, dass die Stadtverwaltung keinen regelmäßigen Austausch mit der freien Kieler Künstlerszene pflegt? Den Künstlerinnen und Künstlern in Kiel sollte in allen Bereichen mehr Wertschätzung entgegengebracht werden.
Im Jahr 2025 gab es vier größere Open-Air-Veranstaltungen auf dem Nordmarksportfeld. Alle Konzerte waren sehr gut besucht. Wenn die Nachfrage so hoch ist, sollte geprüft werden, ob auf dem Nordmarksportfeld nicht mehr solcher Events stattfinden können. Eine besonders schöne Bühne ist das Freilichttheater Krusenkoppel, allerdings ist diese Open-Air-Location deutlich in die Jahre gekommen – ich setze mich für eine Renovierung ein.
Um das Kulturangebot in Kiel weiter zu verbessern, kann ich mir gemeinsame Festivals oder Kunstaktionen mit Kiels Partnerstädten vorstellen. Auf diese Weise könnten etwa Aarhus, Brest, Gdynia oder San Francisco noch stärker in Kiel in Erscheinung treten. Für die Kultur wäre das ein Gewinn.
Ich bin einer für:
In den vergangenen Jahren hat die Kieler Verwaltung bereits erste sichtbare Fortschritte bei der Bürgerfreundlichkeit erzielt. Digitale Angebote erleichtern heute Behördengänge und machen Abläufe unkomplizierter, Termine lassen sich einfacher (schneller) vereinbaren. Diese Schritte zeigen, dass Veränderungen möglich sind.
Darauf möchte ich aufbauen. Denn mein Ziel ist es, die Verwaltung noch bürgernäher und effizienter zu machen. Kiel verdient eine moderne und serviceorientierte Verwaltung, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Durch konsequentere Digitalisierung und den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz können die Beschäftigten in der Verwaltung künftig noch stärker entlastet werden. KI sollte vor allem bürokratische Vorgänge verkürzen – damit bleibt mehr Zeit für das, was wirklich zählt: den direkten Service für die Menschen in unserer Stadt.
Behördengänge werden für Bürgerinnen und Bürger deutlich komfortabler, wenn sich noch mehr Anliegen online erledigen lassen. Und auch innovative Lösungen wie die Abholung eines neuen Ausweises oder Reisepasses an Automaten rund um die Uhr – wie es in anderen Städten bereits erfolgreich praktiziert wird – könnten ein Gewinn für Kiel sein.
Ich möchte den Kielerinnen und Kielern das „Eine-Woche-Versprechen“ geben. Ziel muss es sein, dass die Verwaltung Routineanliegen innerhalb von einer Woche erledigt. Dies hängt nicht unbedingt vom Geld oder der Personaldecke ab. Es ist in erster Linie eine Haltungsfrage gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Für diese Haltung möchte ich mich einsetzen.
Ich bin einer für:
Kiel ist Sailing City und Sportstadt. Sport bringt Menschen zusammen und ist unverzichtbar für unsere Kieler Stadtgesellschaft. Wir bieten weit mehr als THW Kiel, Holstein Kiel oder Weltklasse-Segeln.
Unsere vielen Kieler Vereine und Ehrenamtlichen sind das Rückgrat unserer Stadtgesellschaft. Sport bringt Menschen zusammen, verbindet Generationen, stärkt Freundschaften und fördert Integration, Inklusion sowie Aktivität bis ins hohe Alter. Deshalb muss Sport für alle Kielerinnen und Kieler zugänglich sein.
Ich möchte deshalb eine Verstetigung des „Förderfonds Breitensport“ der Stadt Kiel erreichen. Er gilt aktuell immer nur für zwei Jahre und muss dann wieder neu von der Ratsversammlung beschlossen werden.
Um die Prozesse für die Ertüchtigung von Sportanlagen, unserer Sporthallen, Sportplätze und Bootsstege zu beschleunigen, möchte ich eine Task Force innerhalb der Verwaltung einrichten, die dafür sorgt, dass die zuständigen Fachämter (teilweise bis zu vier Ämter) schneller und besser miteinander kommunizieren.
Um mehr Gelder für die bedarfsgerechte Sanierung unserer Sportstätten bereitstellen zu können, möchte ich Sponsoren aus der Wirtschaft gewinnen und aktiv auf sie zugehen.
Die Austragung olympischer und paralympischer Spiele in Kiel (Segeln und evtl. Handball, Rugby, Freiwasserschwimmen und Coastal Rowing) ist auch für den Breitensport wünschenswert, weil Sport dadurch in den gesellschaftlichen Mittelpunkt gerückt wird.
Mit dem ab 2026 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Schleswig-Holstein steht auch die Kieler Sportlandschaft vor Veränderungen. Sportplätze und -hallen werden wahrscheinlich bis in den Nachmittag hinein von den Schulen belegt sein.
Ziel muss es sein, trotzdem die bestehenden Angebote der Vereine – auch für Kita-Kinder – im bisherigen Umfang zu erhalten. Um das zu erreichen, möchte ich als Oberbürgermeister Gespräche mit den Vereinen, dem Sportverband und den Kreisfachverbänden führen und auch deren Wünsche und Bedarfe berücksichtigen.
Ich bin einer für: